Papier ist nicht gleich Papier. Es gibt unzählige verschiedene Sorten für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke. Wir haben uns die verschiedenen Schreibpapiere einmal genauer angeschaut. Was hat es mit Grammatur, Opazität oder Weißgrad auf sich? Was macht ein gutes Füller Papier aus und warum ist bei Papier für Kugelschreiber fast alles möglich? Wir verraten es Ihnen.

Papiereigenschaften im Überblick

Wussten Sie, dass es etwa 3.000 Sorten Papier gibt? Die Unterschiede liegen vor allem in den verwendeten Ausgangsmaterialien, der Herstellungsart und dem Verwendungszweck. Auch die Herkunft eines Papiers spielt bei der Unterscheidung eine Rolle. All das sagt jedoch nichts über die Papierqualität aus oder darüber, wie es sich darauf schreiben lässt. Dafür müssen wir uns näher mit Grammatur, Farbe (Weißgrad) und Opazität des Papiers beschäftigen.

Welcher Block darf es sein? Die Auswahl an Schreibpapieren ist riesig!

 

Grammatur:

Das Flächengewicht, auch Grammatur genannt, wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Kopier- und Druckerpapier beispielsweise hat eine Grammatur von 80 g/m². Ein DIN A4-Blatt wiegt damit fünf Gramm. Verwenden Sie also drei Bögen Papier und einen Briefumschlag kommen Sie auf etwa 20 Gramm. Das entspricht beim Porto einem Standardbrief.

Die Grammatur spielt aber nicht nur beim Versand eine Rolle. Mit dem Flächengewicht können Sie auch die Festigkeit von Papier beurteilen. Papier mit geringer Grammatur knickt oder reißt zum Beispiel leichter. Auch für doppelseitige Beschriftung oder um ein Durchscheinen der Tinte zu verhindern, muss das Papier ein gewisses Flächengewicht aufweisen. Wir von Staehlin empfehlen Ihnen deshalb für handschriftliche Texte mit einem Füller Papier mit einer Grammatur von mindestens 90 g/m² bis 110 g/m².

Post- und Grußkarten haben mit 200 bis 300 g/m² eine hohe Grammatur.

Papierstärke:

Die Papierstärke beschreibt die Dicke eines Papiers. Sie ist ausschlaggebend für die „Griffigkeit“ und wird in Millimeter oder Mikrometer (µ) angegeben. Mit bloßem Auge lässt sich die Papierstärke meist nicht erkennen. Aber vergleichen Sie doch mal normales Druckerpapier mit seinen etwa 0,1 Millimetern mit richtigem Brief- oder Kanzleipapier. Sie werden merken, dass sich letzteres wesentlich „griffiger“ anfühlt und viel hochwertiger wirkt.

Achtung: Mit der Papierstärke steigt automatisch auch die Grammatur. Das sollten Sie beim Postversand im Hinterkopf behalten und den Brief vor dem Abschicken sicherheitshalber noch einmal wiegen.

Unser Tipp: Berechnen Sie das Gewicht Ihres Papieres ganz einfach online mit einem Papiergewicht-Rechner.

Opazität:

Neben der Grammatur entscheidet auch die Opazität, also die Lichtdurchlässigkeit eines Papieres darüber, wie „blickdicht“ es ist und ob die Tinte durchscheint oder nicht. Die Skala reicht von komplett durchsichtig (0 Prozent) bis komplett undurchsichtig (100 Prozent). Für eine beidseitige Verwendung sollte die Opazität bei mindestens 80 Prozent liegen. Wollen Sie das Papier mit Tinte, also einem Füller oder Tintenroller beschriften, sollte das Schreibpapier mindestens zu 90 Prozent lichtundurchlässig sein.

Weißgrad:

Der Weißgrad von Papier wird mit dem ISO- (International Organization for Standardization) oder CIE-Wert (Commission Internationale de l’Éclairage – frz.: die „Internationale Beleuchtungskommission“) bestimmt. Die Werte geben an, wie stark Licht von der Papieroberfläche reflektiert wird. Je höher der Wert ist, desto weißer wirkt das Papier.

Papier kann mithilfe des Weißgrads in verschiedene Klassen eingeordnet werden. Je höher der Wert, desto weißer und hochwertiger wirkend ist das Papier.

Ein direkter Vergleich zeigt die Nuancen verschiedener Weißgrade.

Gut zu wissen: Natürlich bedingen sich all diese Faktoren gegenseitig. Papier mit einer hohen Grammatur ist automatisch weniger durchsichtig und hat somit auch eine höhere Opazität.

Worauf sollten Sie bei Schreibpapier achten?

Manche Beschichtungen verbessern die Papiereigenschaften für Druckerzeugnisse, erschweren jedoch das Schreiben mit Füller und Tinte. Schreibpapiere sollten deshalb zwar imprägniert, aber nicht beschichtet (gestrichen) sein. Vorteilhaft zum Handschreiben ist außerdem eine eher matte und geschlossene Oberfläche.

Alles weitere hängt vom gewünschten Einsatzzweck ab. So eignet sich unveredeltes Naturpapier sowie Recyclingpapier gut für den täglichen Gebrauch, zum Beispiel im Büro oder Homeoffice. Bei offiziellen Geschäftsbriefen oder Verträgen wählen Sie lieber ein hochwertigeres Papier mit entsprechend höherer Grammatur und mehr „Griffigkeit“.

Unser Tipp: Nutzen Sie im Büro für Notizen und Mitschriften in Besprechungen, Workshops oder Telefonaten klassische Notizblöcke, Zettel oder Hefte mit glattem Papier und hoher Opazität. Auf diesen gleiten Füller und Fineliner sehr gut, scheinen nicht durch und für den häufigen Gebrauch stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Achten Sie auch bei Notizbüchern und Journals auf eine gute Papierqualität. Sie sind schließlich täglich im Einsatz.

 

Schreibpapiere für besondere Anlässe

Exklusive Schreibpapiere sind optimal für besondere Texte und wichtige Botschaften geeignet. Auf Premiumpapier zeigt sich die Tinte in klaren Linien und starkem Kontrast. Bei manchen Papieren entsteht durch den Herstellungsprozess eine strukturierte Seite, deren feine Linien als Hilfslinien genutzt werden können.

Büttenpapier

Wenn Sie noch eine Qualitäts-Schippe drauflegen wollen, wählen Sie echtes Büttenpapier. Es ist eines der hochwertigsten Schreib- und Künstlerpapiere. Bütten ist sehr weich, extrem altersbeständig und die spezielle, organische Struktur mit dem unregelmäßigen, „gerissenen“ Rand gibt Kunstwerken und Schriftstücken einen edlen Rahmen. Dieses Papier ist deshalb die richtige Wahl für ganz besondere Anlässe, wie Hochzeitseinladungen, Taufkarten oder Jubiläumsglückwünsche.

Wollen Sie Büttenpapier mit Tinte beschreiben, achten Sie auf eine ordentlich geglättete und verleimte Oberfläche.

Unser Tipp: Wie lange soll das Schriftstück aufbewahrt werden? Achten Sie bei der Auswahl des Schreibpapiers, besonders bei wichtigen Dokumenten oder Urkunden, auf die Altersbeständigkeit. Je hochwertiger das Papier, desto besser wird es altern.

 

Welcher Stift schreibt auf welchem Papier am besten?

Nicht auf jedem Papier lässt sich mit Tinte und Co. gut schreiben. Manchmal trocknet sie schlecht, weil das Papier beschichtet ist. Manchmal verläuft die Tinte, weil das Papier zu saugstark und faserig ist. Welcher Stift für welches Papier geeignet ist, hängt daher immer von den Eigenschaften des jeweiligen Papieres in Kombination mit den Eigenschaften des jeweiligen Schreibgerätes ab.

Auf welchem Papier schreibt ein Füller am besten?

Soll ein Papier mit Füller beschrieben werden, muss die Tinte schnell einziehen können, ohne zu verlaufen. So verwischt nichts und es entstehen keine langen Trockenzeiten. Auf gestrichenem Papier bleibt Tinte „stehen“ – also trocknet nicht richtig ab. Auf sehr faserigem und/oder saugstarken Papier „blutet“ die Tinte aus. Was für den Füller gilt, trifft meist auch auf Tintenroller zu. Am besten Sie probieren verschiedene Stift-Papier-Kombinationen aus, bis Sie die passende für Ihre Korrespondenz gefunden haben.

Testen Sie mit einer Schreibprobe, ob Ihr Lieblingsstift und -papier zusammenpassen.

 

Auf welchem Papier schreibt ein Kugelschreiber am besten?

Der Kugelschreiber ist ein echtes Allroundtalent und schreibt auf nahezu jeder Oberfläche. Da keine Tinte verwendet wird, eignet er sich, im Gegensatz zu Füller und Tintenroller, auch für faserige und saugstarke Papiere und das Geschriebene ist sofort trocken. Auch feuchtes Papier macht einem Kugelschreiber wenig aus. Allerdings müssen Sie beim Schreiben fester aufdrücken, weshalb er bei dünneren oder sehr weichen Papieren gerne mal durchdrückt.

 

Füller auf Papier: Darum sollten Sie mehr mit der Hand schreiben

Die meisten Menschen schreiben nur noch selten mit der Hand. Längst haben Tastaturen, Touchscreens und Displays, Papier und Stift aus dem Alltag verdrängt. Dabei ist es sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Schreiben per Hand  unser Gehirn ganzheitlich aktiviert, unsere motorischen Fähigkeiten fördert, das Erinnerungsvermögen verstärkt und die Kreativität anregt!

Handgeschriebene Briefe oder Grußkarten sind heute eine echte Rarität – und deshalb etwas ganz Besonderes! Wenn Sie also jemandem besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen wollen, schicken Sie ihr oder ihm analoge Post. Schreiben Sie mit einem Füller und Tinte auf schönem Briefpapier oder suchen Sie eine individuelle Grußkarte aus, die perfekt zur Empfängerin oder Empfänger passt.

Eine handgeschriebene Glückwunschkarte ist etwas ganz Besonderes.

Schreibpapier bewahren Sie am besten liegend auf, zum Beispiel in einer Sammelmappe.

DIY-Video: Grußkarte zum Jubiläum gestalten

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Füller, Papier, Kugelschreiber – bekommen Sie bei uns!

Ob lose Papierbögen, Schreibblock, Skizzen- oder Tagebuch – Kommen Sie doch gerne mal in unserem Geschäft in Kempten vorbei und machen Sie vor Ort eine Schreibprobe. Wie gleitet Ihr Schreibgerät über die verschiedenen Papiere? Verläuft die Tinte oder ist die Schrift klar und deutlich erkennbar? Wir von Staehlin beraten Sie gerne in allen Fragen rund um Schreibgerät und -papier und freuen uns auf Ihren Besuch!