Punkt für Punkt wächst ein kleines Kunstwerk: Dotwork ist eine Zeichentechnik, bei der mit Hilfe von kleinsten Punkten ein Motiv entsteht. Inga von ingasblog.de ist großer Fan von Dotwork und setzt die Technik gerne in ihrem Planer ein. Sie erzählt uns von Staehlin im Interview alles zu dem Thema und gibt Tipps für den Einstieg.

Hallo Inga, was genau ist eigentlich Dotwork?

Dotwork ist eine Technik, bei der eine komplexe Zeichnung (fast) ausschließlich aus Punkten besteht. Vor allem im Tattoo-Bereich ist Dotwork sehr beliebt. Es macht auch dunkle Zeichnungen detailreich und modern. Mit Dotwork können ganz einfache, aber auch sehr anspruchsvolle Motive gezeichnet werden. Durch die Anordnung und Anzahl der Punkte können dunkle und helle Stellen, sowie Schattierungen detailgetreu gezeichnet oder, besser gesagt, gepunktet werden. Je mehr und dichtere Punkte, desto dunkler wirkt die Stelle. Dotwork wird meist mit einem schwarzen Fineliner gezeichnet und immer mit der gleichen Strichstärke gearbeitet.

Inga führt einen Blog zu Kreativ- und Fitnessthemen.

Wie gehst du bei einer Dotwork-Zeichnung vor?

Ich überlege mir zuerst, wie mein fertiges Motiv aussehen soll und zeichne dann die Umrisse mit einem Bleistift vor. Stellen, die später dunkler oder schattiert werden sollen, kennzeichne ich ebenfalls mit dem Bleistift. Dann starte ich mit den Punkten mit einem dünnen Fineliner. Punkt für Punkt wird erst der Umriss gezeichnet. Danach füge ich die dunklen Highlights, beziehungsweise Schattierungen hinzu. Je mehr und je enger die Punkte in diesen Sektionen sind, desto dunkler ist auch der Schatten. Helle Stellen bleiben weiß oder haben nur vereinzelte Punkte. Die mittleren Stellen, also weder Schatten noch Highlights, fülle ich mit Punkten, die nicht so dicht aneinander stehen.

Wo kann man Dotwork im Planer, zum Beispiel im Filofax, einsetzen?

Überall, sofern man Verzierungen oder Zeichnungen in seinem Planer mag. Eigentlich jedes Motiv kann als Dotwork gezeichnet werden, also können auch alle Zeichnungen im Planer Dotwork-Zeichnungen sein. Aber da will ich noch eine Warnung aussprechen: Dotwork dauert. Sogar ziemlich lange. Je nachdem, wie genau man es mit den einzelnen Punkten und Abständen der Punkte zueinander nimmt, kann sogar eine einfache Dotworkzeichnung Stunden dauern.

Eng stehende Punkte sorgen für die Schattierung.

Was ist wichtig in Bezug auf Stift und Papier?

Beim Papier würde ich darauf achten, dass es nicht zu dünn ist, sonst könnten die einzelnen Punkte und vor allem die dunklen Schattierungen durchscheinen oder das Blatt sogar reißen.

Ich nutze einen schwarzen Standard-Fineliner mit einer Strichstärke von 0,1 Millimeter. Je feiner die Strichstärke ist, desto feiner werden auch die Punkte und desto schöner und detailreicher ist das fertige Bild – desto länger braucht jedoch auch eine Zeichnung, weil man ja auch mehr Punkte braucht.  Bei größeren Zeichnungen wähle ich manchmal auch eine 0,2 Millimeter Strichstärke. Die Standard Dotwork Farbe ist definitiv schwarz, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch jede andere Farbe toll aussehen kann!

Ingas Empfehlung für Dotwork-Anfänger: Berge.